Google bringt mit Insights for Search einen neuen Service an den Start, der Informationen für die Erstellung neuer und Optimierung bestehender Keywordlisten liefert. Dabei können einige Auskünfte abgefragt werden, die Google Trends nicht erlaubt.
Auf den ersten Blick könnte man meinen, mit Insights for Search erhalten wir unter anderem Namen die gleichen Informationen wie mit Google Trends. Tatsächlich gibt es jedoch einige zusätzliche und neue Auskünfte und Filtermöglichkeiten. Schauen wir uns diese an.
Sie arbeiten bei Insights mit drei Größen, die Sie bereits von Google Trends kennen:
1. Search Terms: Wie auch bei Google Trends ist Ihnen die Eingabe von bis zu fünf unterschiedlichen Suchbegriffen erlaubt.
2. Regionen: Über die Filterfunktion können Sie beispielsweise für Deutschland bis auf die Ebene von Bundesländern segmentieren.
3. Zeitraum: Über das entsprechende Drop-Down können Sie einen der vorgegebenen Zeiträume, über den Link „Specific data range“ (ganz am Ende des Drop-Downs) eine selbst definierte Spanne eingeben.
So weit, so gut. Wo stecken nun die Neuerungen? Sehen wir uns hierzu die uns zur Verfügung stehenden Eingabemöglichkeiten.
Überraschung: Die noch nicht erwähnten Punkte sind die Neuerungen – in diesem Bereich also die Funktion „Compare by“ sowie die Filtermöglichkeit „All Categories“.
Bei Insights können Sie nach allen drei Größen Vergleiche anstellen und Daten abfragen. Für die Suchbegriffe ist dies wie bei Google Trends möglich; Regionen und Zeiträume finden Sie nur hier.
Schauen wir uns die „Regionen“ an und vergleichen wir beispielsweise den Suchbegriff „Schnitzel“ in Deutschland und Österreich miteinander. Wir klicken bei „Compare by“ den Radiobutton vor Locations, füllen die restlichen Felder aus und erhalten folgendes Ergebnis:
Bedeutet dies nun, dass in Österreich mehr Suchanfragen bei Google mit „Schnitzel“ eingehen als in Deutschland? Nein, tut es nicht – denn Google normalisiert die Daten in Bezug auf das jeweilige gesamte Suchvolumen und zeigt sie auf der y-Achse zwischen 0 und 100 an. Es werden keine absoluten Trafficzahlen genannt.
Die Daten in obigem Graphen müssen also derart interpretiert werden, dass User in Österreich entsprechend wahrscheinlicher nach „Schnitzel“ suchen als die deutschen Googlern. Dass die absoluten Suchanfragen aus Deutschland – mit etwa 10-mal so vielen Einwohnern – wohl deutlich höher liegen, geht aus diesem Ergebnis nicht hervor.
Wie im Buch Google AdWords aufgeführt, berücksichtigt Google Trends keine unterschiedlichen Bedeutungen eines Suchbegriffes. Golf ist Golf. Ob Sie nun den Sport, das Auto oder eine Meeresbucht meinen ist egal. Mit Insights haben Sie nun die Möglichkeit, zusätzlich nach Kategorien zu selektieren.
Spielen wir das Beispiel durch: Sie möchten das Suchaufkommen von Golf und Tennis vergleichen. Ohne den Filter „Kategorien“ erhalten Sie folgendes Ergebnis für Baden-Württemberg von 2004 bis heute:
Das Ergebnis ist ziemlich eindeutig: Das Suchvolumen für Golf liegt weit über dem von Tennis – im Graphen wie auch im Balkendiagramm mit den Werten 76 zu 29 leicht erkennbar.
Sicherlich meinten Sie mit Golf aber nur die Sportart. Tatsächlich wurden aber alle Suchanfragen mit dem Begriff Golf angezeigt – also auch die Autos und die Gewässer. Sehen wir uns daher an, ob sich das Ergebnis ändert, wenn wir nun bei der Filterfunktion „Kategorien – Sports“ wählen.
Natürlich ändert es sich. Der Vorsprung des Begriffes Golf ist deutlich geschrumpft, laut angegebenen Werten auf 61 zu 48. Zudem erhalten wir den Hinweis, dass nicht einmal 25% aller Golf-Suchanfragen die Kategorie „Sport“ betreffen.
Nicht weiter hilft Ihnen der Kategorie-Filter, wenn Sie zum Beispiel ein Golf- und Wellness-Hotel betreiben und wissen möchten, wie beide Begriffe im Vergleich abschneiden. Der gewählte Filter gilt immer für alle angefragten Keywords: Wählen Sie „Sports“, so haben Sie verfälschte, nämlich so gut wie keine, Daten für Wellness. Wählen Sie „alle Kategorien“, so haben Sie bei Golf wiederum die Autos und Meeresbuchtes dabei.
Trotzdem ist die Filtermöglichkeit nach Kategorien ein enormer Fortschritt zu aussagekräftigeren Ergebnissen. Zumal die Auswahl an Kategorien und Sub-Kategorien wirklich umfangreich ist.
Was wird uns bei unseren Anfragen sonst noch angezeigt?
Je nach gewählter Region erhalten wir eine Karte, welche das Suchvolumen farblich darstellt. Innerhalb dieser Karte können die Ergebnisse bis auf Stadtebene durch einfaches Anklicken heruntergebrochen werden. Ein Balkendiagramm zeigt uns zusätzlich die Daten wiederum zwischen 0 und 100.
Hier die weltweite Schnitzel-Karte ab 2004 mit Österreich und Deutschland vorneweg:
Zudem werden die Top-Suchanfragen, die mit dem nachgefragten Suchbegriff in Verbindung stehen, angegeben. Noch interessanter: Wir sehen diejenigen verwandten Suchanfragen, die eine signifikante Steigerung erfahren haben – laut Google „in a given time period“, was immer dies bedeuten mag. Für Sie sollte es auf jeden Fall bedeuten, dass Sie über die Aufnahme dieser Keywords in Ihre Keywordliste nachdenken.
„Breakout“ dürfte die Kennzeichnung eines exorbitanten Anstieges sein. Bei mäßigeren Steigerungen werden diese dann auch in % angegeben.